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Klasse konzentriert mit Kaffee
Über Geheimnisse und guten Umgang mit dem beliebten Getränk
Im Fokus: Kaffeekonsum und Gesundheit
Von medizinischer Seite aus sah man den Kaffeegenuss früher oft kritisch. Kaffee schädige das Herz-Kreislaufsystem, erhöhe den Blutdruck und den Blutzucker. In den letzten Jahren häufen sich jedoch Untersuchungen, die die positiven Effekte des Kaffeetrinkens aufzeigen. Ein paar dieser Publikationen wollen wir uns genauer betrachten.
Koffein aus dem Kaffee stimuliert das zentrale Nervensystem und hat positive Effekte auf das Langzeitgedächtnis.(1) Eine Studie mit 128 Teilnehmer konnte aufzeigen, dass Koffein die Fähigkeit, komplexe geistige Arbeiten zu erfüllen, deutlich erhöht und damit gegen eine geistige Erschöpfung wirkt.(2) Dieser Effekt kommt auch älteren Menschen zu Gute. Kaffee als Getränk scheint die altersbedingte Abnahme von körperlicher und geistiger Beweglichkeit entgegenzuwirken.(3) Koffein fördert zudem das Langzeitgedächtnis, davon können auch Patienten mit Formen von milder Demenz profitieren, wie eine große französische Studie mit 7000 Teilnehmern berichtet.(4)
Der konzentrationsfördernde Effekt von Koffein liegt vor allem daran, dass Koffein über eine Blockierung der Adenosinrezeptoren die Freisetzung von Dopamin erhöht. Dopamin fördert in der Folge die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns. Trinkt man jedoch eine Tasse zu viel, kann der gegenteilige Effekt ausgelöst werden: Man wird nervös, unkonzentriert und ist nicht mehr aufnahmefähig.
Wichtig: Diese Studien klingen vielversprechend, das letzte Wort ist aber noch gesprochen. Weitere klinische Studien sind notwendig, um die Text genannten Wirkungen von Kaffee genau beurteilen zu können.
Gegen den oxidativen Stress: Kaffee als Quelle für Antioxidantien
Neben der Wirkung des Koffeins wirken sich auch die in Kaffee in großer Zahl vorkommenden Antioxidantien positiv auf unsere geistigen Fähigkeiten aus: Antioxidantien schützen die Nervenzellen vor freien Radikalen und sorgen somit dafür, dass sie ungestört ihre Arbeit verrichten können.(4) Denn genau wie wir können sich Nervenzellen am besten konzentrieren, wenn sie in Ruhe nachdenken können und nicht dauernd abgelenkt werden.
Zu den wichtigsten antioxidativ wirkenden Substanzen im Kaffee zählt die Chlorogensäure, welche unter anderen für die leichten Magenbeschwerden bei magenempfindlichen Konsumenten verantwortlich gemacht wird. Um den Gehalt an Chlorogensäure zu reduzieren werden Kaffeebohnen deshalb bisweilen lange und bei niedriger Temperatur geröstet. Als Quelle für antioxidative Substanzen kann der Kaffee einen positiven Beitrag für unsere Gesundheit darstellen. Auf solche ist der Körper nämlich angewiesen, um für einen reibungslosen Ablauf der Körperfunktionen zu sorgen. In gewissen Gegenden in den USA, wo nur mehr sehr wenig Obst und Gemüse verzehrt wird, ist der täglich Becher Kaffee tatsächlich zur wichtigsten Quelle von Antioxidantien geworden. Es empfiehlt sich jedoch, diesem Beispiel nicht zu folgen, denn andere bioaktive Stoffe wie zum Beispiel verschiedene Vitamine, die sich in der täglichen Portion Obst und Gemüse befinden, vermag der Kaffee nicht zu liefern.
Do small! Vom richtigen Genuss.
Um den aufmunternden und konzentrationsfördernden Effekt das Kaffees voll auszunutzen, empfiehlt es sich, lieber mehrmals kleinere Portionen Kaffee zu sich zu nehmen, als zum Beispiel morgens eine große Tasse. Auch am (wieder) neuen Trend, statt Milch Butter in den Kaffee zu geben ist was dran: Die fetthaltige Butter verzögert die Koffeinaufnahme und der Schluck Kaffee hält uns damit zumindest theoretisch länger wach.
So gesund Kaffee auch ist, mit einer Überdosierung mit Koffein erreicht man genau das Gegenteil. Zudem ist darauf zu achten, dass sich Koffein heutzutage in großer Menge auch in Erfrischungsgetränken und Energy-Drinks befindet. Werden mehrere diese Getränke konsumiert, kann der Körper schnell seine Toleranzschwelle erreicht haben.
Generelle Empfehlungen kann man hierbei nicht machen, da die persönlichen Toleranzgrenzen individuell verschieden sind: Griechische Forscher haben zum Beispiel herausgefunden, dass Raucher eine höhere Dosis Koffein brauchen als Nichtraucher. Zudem berichten sie von einem Gewöhnungseffekt: Die gleiche Menge Kaffee wirkt bei jemanden, der selten Kaffee trinkt, viel stärker als bei jemanden, der selten oder nie Kaffee trinkt.(6)
Es lohnt sich also, auf seine persönliche Grenze zu achten. Wer gar keinen Kaffee verträgt, kann auf andere aufmunternde Getränke ausweichen, zum Beispiel auf grünen oder schwarzen Tee oder auch auf Mate-Tee.
Zu guter Letzt: Kaffee oder Espresso?
Nun, hier scheiden sich die Geister: Der größte Unterschied betrifft den Röstungsgrad: Espressobohnen werden etwas länger geröstet, verlieren dabei ihren Glanz und werden etwas dunkler. Sie enthalten durch die längere Röstung weniger Säure, was den Konsum bekömmlicher und magenschonender macht. Espresso enthält dadurch auch etwas weniger Koffein als Kaffee. Den besten gesundheitlichen Nutzen scheint man tatsächlich aus dem Genuss des Espressos zu ziehen, sofern er denn richtig zubereitet wurde: Am besten frisch gemahlen und in einem Espressokocher oder -maschine zubereitet. Dann schwarz genossen oder mit etwas Milch und vielleicht noch mit einem Stück dunkler Bitterschokolade dazu.
Alles Gute für Ihre Gesundheit!
Ein Beitrag von Heilpraktiker Vigl.
Allgemeiner Hinweis zu unseren Artikeln: Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die Beiträge in unserem Blog nicht genutzt werden können, Krankheiten selbst zu erkennen und zu therapieren. Hinweise und Tipps, die Sie auf unserer Seite finden, ersetzen keine fachkundige Diagnose und Behandlung.
Quellennachweis:
(1) Mejia EG, Ramirez-Mares MV. Impact of caffeine and coffee on our health. Trends Endocrinol Metab. 2014 Aug 11
(2) Smith AP. Caffeine, extraversion and working memory. J Psychopharmacol. 2013 Jan;27(1):71-6.
(3) Shukitt-Hale B, Miller MG, Chu YF, Lyle BJ, Joseph JA. Coffee, but not caffeine, has positive effects on cognition and psychomotor behavior in aging. Age (Dordr). 2013 Dec
(4) Ritchie K, Carrière I, de Mendonca A, Portet F, Dartigues JF, Rouaud O, Barberger-Gateau P, Ancelin ML. The neuroprotective effects of caffeine: a prospective population study (the Three City Study). Neurology. 2007 Aug 7
(5) Abreu RV, Silva-Oliveira EM, Moraes MF, Pereira GS, Moraes-Santos T. Chroniccoffee and caffeine ingestion effects on the cognitive function and antioxidant system of rat brains. Pharmacol Biochem Behav. 2011 Oct
(6) Kourtidou-Papadeli C, Papadelis C, Louizos AL, Guiba-Tziampiri O. Maximum cognitive performance and physiological time trend measurements after caffeine intake. Brain Res Cogn Brain Res. 2002 May;13
Bildnachweis:
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(B2): By Marcelo Corrêa, Wikipedia Commons, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
(B3) By en:User:Ericd , Wikipedia Commons (B2), Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported