Immer mehr Menschen setzen Naturheilkunde bei Reizdarm ein. Wir bieten in unserer Heilpraktiker-Praxis in Berlin eine naturheilkundliche Beratung an. Symptome und Ursachen des Reizdarmsyndroms sind meist unterschiedlich. Daher stimmen wir die Behandlung individuell auf Ihre individuelle Situation ab. Dafür ist eine ganzheitliche Diagnose wichtig. Sie berücksichtigt viele Faktoren und bildet die Basis für einen ganzheitlichen und individuellen Einsatz der Naturheilkunde.
Das Reizdarmsyndrom
Beim Reizdarmsyndrom (gebräuchliche Synonyme: irritables Darmsyndrom (IDS), Reizkolon, Colon irritabile, „nervöser Darm“) ist die Funktion des Darms gestört. Dies führt zu Beschwerden wie Bauchmerzen, Blähungen, Druck- und Völlegefühl sowie Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall oder Verstopfung. Typischerweise finden sich in der schulmedizinischen Untersuchung keine klaren Ursachen für die Beschwerden. Dies brachte Patienten früher häufig die Diagnose „psychische Ursache“ ein. Heute ist man dort genauer und kennt viele verschiedene Ursachen und Verstärker, die zur Entstehung des Reizdarms und dessen Beschwerden beitragen. Dazu zählen Infektionen, psychische Belastungen, Übersensibilität des Darmnervensystems, Fehlbesiedlungen der Darmflora, Ernährungsfehler und mögliche Unverträglichkeiten oder Allergien.
Auch das Endocannabinoid-System kann eine Rolle spielen.
Naturheilkunde bei Reizdarm: die ausführliche ganzheitliche Diagnose
Zunächst machen wir uns ein Bild von Ihren Beschwerden und Ihrer Konstitution. Unter Konstitution verstehen wir körperliche und seelische Eigenheiten, die mit dem Reizdarmsyndrom in Verbindung stehen. Die Konstitutionsanamnese erlaubt uns einen ganzheitlichen Blick auf die Erkrankung. Dafür sind unter anderem die Mikronährstoffanalyse, die Augendiagnose und die Antlitzdiagnose für uns von Bedeutung. Auch können eventuelle Medikamenteneinnahmen (zum Beispiel Antibiotika), Ernährungsgewohnheiten und die individuelle Verarbeitung von Stress von Bedeutung sein.
Daneben wollen wir uns ein genaues Bild von dem Zustand Ihrer Darmfunktion und der Darmflora machen. Dafür setzen wir einen umfassenden Darmcheck mittels gezielter Stuhlanalyse ein. Hierbei können folgende Faktoren untersucht werden:
- Verdauungsleistung über eine Bestimmung von Stuhlkonsistenz, Gallensäuren, Verdauungsrückständen und Pankreas-Enzymatik
- Zusammensetzung der Darmflora mittels Screening nach nützlichen und potentiell schädlichen Bakterienstämmen und Pilzen.
- Beschaffenheit des Darm-assoziierten-Immunsystems über eine Bestimmung des sekretorischen Immunglobulins-A.
- Mögliche Beschädigung der Darmbarriere (Leaky-Gut-Syndrom) oder Entzündungsprozesse der Darmschleimhaut. Hier ist unter anderem das Screening nach Alpha-1-Antitrypsin und Calprotectin von Bedeutung.
Ergänzend oder alternativ zum Darmcheck können wir auch eine DNA-Analyse der Darmflora in Betracht ziehen. Daneben kann eine SIBO-Diagnose hilfreich sein. Bei dieser werden die Atemgase gemessen, die Rückschlüsse auf eine eventuelle Fehlbesiedlung des Dünndarms mit Dickdarmbakterien (Small intestine bacterial overgrowth/SIBO) erlauben. Neuere Studien zeigen, dass bis zu drei Viertel aller Menschen mit Reizdarm eine leichte bis starke Dünndarmfehlbesiedlung aufweisen. In diesen Fällen kann eine SIBO-Therapie in Erwägung gezogen werden.
Mit unserer ganzheitlichen Diagnose wollen wir möglichst viele sogenannte Triggerfaktoren bestimmen, die beim Reizdarmsyndrom eine Rolle spielen können. Dazu zählen: Störungen der Darmflora (Dysbiose), Unverträglichkeit von Kohlenhydraten wie Fruktose, Laktose oder Sorbit, Verdauungsstörungen und eventuelle Minderfunktionen von Verdauungsorganen wie Magen, Galle, Pankreas, Störungen der Darmbarriere wie beim Leaky-Gut-Syndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (insbesondere Unverträglichkeiten von Gluten oder Histamin), Störungen des Histaminstoffwechsels, die Anfälligkeit des vegetativen Systems auf Stress oder eine fehlende Balance zwischen Stress und Entspannung.
Wir beraten Sie, falls weitere schulmedizinische Untersuchungen zur Abklärung der Beschwerden sinnvoll sind. Schulmedizinisch gesehen ist die Diagnose „Reizdarmsyndrom“ eine Ausschlussdiagnose. Sie kann dann gestellt werden, wenn schulmedizinische Untersuchungen keine organischen Ursachen für bestehende Beschwerden finden können.
Die Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Reizdarm
Beim Reizdarmsyndrom werden unterschiedliche naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten kombiniert. Ihre potentielle Wirkung konnte bisher leider nur in kleineren Studien untersucht werden.
- Therapie mit Heilpflanzen. Heilpflanzen können unterschiedliche positive Effekte haben: Sie können entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend wirken, die Verdauung regulieren, die Barrierefunktion der Darmschleimhaut, das Immunsystem und die natürliche Darmflora stärken und die Stressreaktion beeinflussen.
- Therapie mit Vitalpilzen. Bestimmte Vitalpilze wie der Hericium erinaceus wirken regulierend auf die Funktion von Magen, Darm, Immunsystem und Nervensystem.
- Darmsanierung. Bei einer Darmsanierung wird zunächst die Zusammensetzung der Darmflora bestimmt. Dann werden nachteilige Keime mittels Darmreinigung entfernt und positive mittels der Einnahme von Probiotika und spezieller Ernährungsberatung gefördert. Eine Auswertung mehrerer Studien lässt vermuten, dass der zielgerichtete Einsatz von Probiotika zu einer Abnahme von Schmerzen und anderen Beschwerden führen kann.
- Ernährungsberatung. Wichtig ist das Erkennen der Lebensmittel, die im individuellen Fall Beschwerden verschlechtern und verbessern können. Schon das Eliminieren von Lebensmitteln, die nicht vertragen werden, kann mit Besserung einhergehen, so eine aktuelle wissenschaftliche Auswertung.
- Stressmanagement. Für eine psychische Entlastung können unter anderem durch Heilpflanzen, Vitalpilze oder Entspannungsübungen wie Meditation oder die Teilnahme an unseren MBSR-Kursen hilfreich sein.