Naturheilkunde als Ergänzung bei Erkrankungen der Schilddrüse?
Schilddrüsen-Erkrankungen wie der Morbus Hashimoto, der Morbus Basedow, Hyperthyreose, Hypothyreose und Dysthyreose nehmen leider an Häufigkeit zu. Hierfür können neben möglicher erblicher Belastung eine Reihe weiterer Faktoren und Belastungen eine Rolle spielen. Dazu zählen Jodverwertungsstörungen, Belastungen durch Schadstoffe, Virusinfektionen (insbesondere Epstein-Barr-Virus/EBV), Stress und Hormone und ein überfordernder Lebensstil. Mittlerweile leiden 16 Prozent der Bevölkerung in Deutschland an einer Fehlfunktion des Schilddrüsen-Hormon-Stoffwechsels. Bei einem Drittel der Bevölkerung finden sich knotige Veränderungen am Gewebe der Schilddrüse oder eine Kropfbildung (Struma).
Die Schulmedizin hat bei der Diagnose und Therapie der Schilddrüsen-Erkrankungen große Fortschritte gemacht. Sie kann viele Beschwerden und Krankheitsprozesse günstig beeinflussen. Naturheilkunde ist nicht zur primären Behandlung von Erkrankung der Schilddrüse geeignet. Sie kann eine ergänzende Option sein, um die Konstitution zu stärken und den ganzheitlichen Aspekt zu berücksichtigen.
Der ganzheitliche Blick: die naturheilkundliche Diagnose
Wir wollen uns ein umfassendes Bild vom Menschen und seiner Erkrankung machen. Hierfür sind uns folgende Aspekte von Bedeutung:
- individuelle Beschwerden,
- persönliche Anamnese (Krankengeschichte, persönliche Situation)
- schulmedizinische Befunde und
- naturheilkundliche Diagnostik wie die Mikronährstoffanalyse, der naturheilkundliche Darmcheck oder die Augendiagnose. Ergänzend oder alternativ zum Darmcheck können wir auch eine DNA-Analyse der Darmflora in Betracht ziehen.
Zunächst werten wir Ihre individuellen Beschwerden und die schulmedizinischen Befunde aus. Dazu zählen insbesondere die Blutuntersuchungen und die Ergebnisse aus bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Szintigrafie. Um diese richtig einzuordnen, ist die persönliche Anamnese hilfreich. Mit ihr sollen Begleitumstände geklärt werden, die bei der Entstehung und dem Fortschreiten der Beschwerden eine Rolle spielen könnten. Dabei können die familiäre Krankheitsgeschichte, berufliche Expositionen, frühere Erkrankungen oder Ihre persönlichen Belastungen relevant sein.
Das diagnostische Bild vervollständigen wir mit einer naturheilkundlicher Befunderhebung. Damit versuchen wir, die bei Schilddrüsen-Erkrankungen häufig so widersprüchlichen Symptome richtig einzuordnen.
Diese ganzheitliche Untersuchung erlaubt uns, ein komplexes Bild von der Erkrankung zu erhalten. Insbesondere interessieren uns hier folgende Fragen: Welche konstitutionellen Faktoren erschweren den Krankheitsprozess? Welche persönlichen Ressourcen können für den Genesungsprozess aktiviert werden?
Naturheilkundliche Verfahren als Konstitutionsmedizin
Erkrankungen der Schilddrüse gehören zunächst in die Hände der Schulmedizin, die Naturheilkunde kann im weiteren Verlauf ergänzende Angebote machen. Hierzu zählt die Stärkung der individuellen Konstitution. Hierfür kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, so zum Beispiel die Pflanzenheilkunde. Heilpflanzen können in Form von Präparaten oder – wie in unserer Praxis – in Form von individuellen Kräuterrezepturen verordnet werden. Zur individuellen Unterstützung werden unter anderem auch Vitamin-C-Infusionen, Spurenelemente, Vitalpilze oder eine Darmsanierung in Betracht gezogen.
Das Erlernen der Achtsamkeits-Meditation oder ein MBSR-Kurs kann sinnvoll sein, um anfallende Belastungen und Stress im Alltag besser zu bewältigen.